Herren L-UPL
29.11.2025

L-UPL: PUNKTGEWINN GEGEN WILER-ERSIGEN – UND ES WÄRE WEIT MEHR DRINGELEGEN

Die Ustermer fügen dem SV Wiler-Ersigen den ersten Fleck auf dessen bislang so blütenweissgrünen Weste mit seit Saisonbeginn neun Drei-Punkte-Siegen in Serie zu. Im Nachgang zur 3:4-Niederlage nach Verlängerung muss man auf Zürcher Oberländer Seite konstatieren, dass Möglichkeiten zuhauf vorhanden gewesen wären, um sogar als Sieger mit drei Zählern aus dieser zuweilen wilden Spektakelpartie zu gehen.

Was ist das so Wunderschöne am Sport? In erster Linie sicher der Fakt, das nur eine Woche nach gelinde gesagt zwei alles andere als erbaulichen Auftritten bei FB Thurgau ein völlig verwandeltes Ustermer Team im heimischen Buchholz in der Lage ist, mit einer mehr als beeindruckenden Leistung den bisher verlustpunktlosen Rekordmeister Wiler-Ersigen an den Rand einer Niederlage zu bringen. Was immer in der Nachbesprechung zu den Thurgau-Spielen respektive in den Trainings der vergangenen Woche im Zürcher Oberländer Team thematisiert und optimiert worden war – es trug Früchte.

Die ersten Minuten der Partie spielten sich grossteils in der Ustermer Spielfeldhälfte ab, doch agierten die Gäste aus dem nördlichen Zipfel des Emmentals im Abschluss zu harmlos und konnten Heimkeeper Sebastian Kuhn nicht wirklich in Verlegenheit bringen. Im weiteren Verlauf des Startdrittels versuchten sich dann auch die Zürcher Oberländer in der Offensive, was dann in Minute 16 den Führungstreffer für das Heimteam zur Folge hatte. Allerdings gilt anzufügen, dass der Wiueler Goalie Merlin Picariello, der den Vorzug vor Stammkeeper Tim Kramer erhalten hatte, bei Albert Koskinens Weitschuss trotz freier Sicht ziemlich danebengegriffen und dem UHCU-Finnen so diesen lieben Gruss an sein altes Team ermöglicht hatte. Eine gute Minute später hiess es sogar 2:0, nachdem Timon Anderegg mit einem tollen Pass Marcel Arnet auf der linken Seite lanciert hatte, der den Ball dann perfekt in den Lauf des jungen Noel Hug spielte; in diesem Fall war der Berner Goalie chancenlos. Mit diesem Treffer löste Förderkaderakteur Hug übrigens die Mitgliederkarte für den Club der L-UPL-Torschützen. Schade, allerdings auch nicht unverdient, war dann der Anschlusstreffer des Berner Topscorers Alexander Galante Carlström in der vorletzten Minute des ersten Drittels.

Der mittlere Spielabschnitt wurde rasch durch einen Pfostenschuss des Emmentalers Noah Siegenthaler lanciert, dem kurze Zeit später zwei Ustermer Chancen durch Anderegg und Fadri Burkhart folgten, sowie dann doch der Wiueler Ausgleichstreffer, nachdem Assistgeber Jan Bürki unbedrängt auf der linken Seite hatte vorstossen und Torschütze Ludwig Persson relativ zentral vor dem Zürcher Oberländer Gehäuse ebenso ungestört hatte einnetzten können. In der Folge verpassten Yves Klöti wie auch Carlström den Führungstreffer für ihre Mannschaft. Mit toller Stör- und Blockarbeit überstand das Heimteam zur Spielmitte eine zweiminütige Unterzahl als Folge einer Strafe gegen Timo Renner (wiederholtes Vergehen). Ein Highlight der Partie war der 3:2-Führungstreffer für den UHC Uster, als Anderegg einen Freistoss kurz vor der Torraumseite frech direkt ins Tor spedierte, nachdem er davor noch den vor der Wiueler Mauer in Stellung gegangenen Teamkollegen Tis Fischer aus der Schusslinie beordert hatte. Die Gäste reagierten schnell und heftig: Nachdem Carlström vorerst nur den Pfosten getroffen hatte, leitete Gianluca Persici ein Freistosszuspiel Bürkis direkt an den völlig frei vor dem Ustermer Tor stehenden Persson weiter, der dann Kuhn im dritten (!) Versuch zu bezwingen vermochte. Das 3:3-Remis zur zweiten Pause war aus Ustermer Sicht doch etwas unglücklich, weil man zuweilen die Oberhand auf dem Platz hatte gewinnen und den Tabellenleader unter Druck setzen können. Zudem mussten sich die Zürcher Oberländer auf eine heikle Startphase im Schlussabschnitt einstellen, nachdem Captain Tobias Ledergerber wegen Stossens gegen den Wiueler Schweden-Rückkehrer Yannis Wyss zwei Sekunden vor der Sirene auf die Strafbank geschickt worden war.

Die Ustermer lösten allerdings auch diese zweite Unterzahlsituation grossteils souverän, hatten nur einmal Glück, als ein Geschoss des «verlorenen Sohns» Claudio Schmid an den Pfosten knallte. Bei Gleichstand der Kräfte griff dann auf Zürcher Oberländer Seite erstmals seit seiner verletzungsbedingten, inklusive Cup drei Partien dauernden Pause Topscorer Daniels Jānis Anis wieder in ein Spiel ein; der Lette prüfte nach kurzer Zeit Picariello schon mal mit einem ersten guten Schuss. Was dann bis zum Ende des dritten Spielabschnitts folgte, war ein Chancenspektakel sondergleichen, das die 309 Zuschauer im Buchholz egal welcher Couleur zu begeistern vermochte, wobei insbesondere die Zürcher Oberländer Topchancen liegen liessen, mit denen man gut und gerne rund ein Drittel der Qualispiele dieser Saison hätte gewinnen können. Hervorheben wollen wir mal den Lattenschuss des von Anis mustergültig lancierten Ledergerbers (48.), wobei auch die Gäste durch Persici erneut einen Pfostenschuss (55.) zu beklagen hatten. Vorher, dazwischen und danach hatte Picariello nahezu im Halbminutentakt alle Hände und Füsse voll zu tun, um den Ustermer Führungstreffer zu verhindern. Kuhn vis-à-vis wurde zwar weniger geprüft, erledigte seine Sache aber ebenfalls weiter souverän.

So ganz nahe dran am Sieg standen die Ustermer dann 61 Sekunden vor der Schlusssirene. Nach einer Intervention von Wilers Persson gegen Hug konnte Anis zum Penalty anlaufen, doch der Topscorer scheiterte an Picariello. Doch das war erst der Auftakt zu einer Schlussminute, die an Spannung kaum zu überbieten war. Den Wiuelern wurde 40 Sekunden vor der Sirene ein Freistoss an der seitlichen Torraumgrenze zugesprochen, worauf deren Coachingriege um Tatu Väänänen ihr Timeout zog, um mit ihrer Toplinie den entscheidenden Spielzug zu besprechen. Dieser funktionierte dann auch wie am Schnürchen, doch da war dieser Teufelskerl Kuhn im Ustermer Tor, der den Abschluss Bürkis mirakulös parierte. Dasselbe Bild drei Sekunden vor der Sirene auf der anderen Spielfeldseite: Freistoss für Uster, Timeout von Simon Meier, doch leider brachten die Zürcher Oberländer den Ball nicht mehr aufs Emmentaler Tor.

Die folgende Verlängerung gingen die beiden Teams dann vorerst wieder einen Gang tiefer an. Die erste Grosschance hatte Wiler-Topscorer Carlström, der den Ball jedoch übers Gehäuse spedierte. Eine Topchance bot sich den Ustermern nach gut drei Minuten, als Yves Klöti nach einem sehenswerten Backhandzuspiel Andereggs allerdings verzog. Und wie es dann halt vielmals so ist: Keine halbe Minute später feierten die Emmentaler ihren Overtime-Sieg, wobei der Wiler-Captain Marco Louis Glück hatte, fiel ihm der von Yves Klöti geblockte Ball nach dem Schuss Jan Ziehlis direkt vor die Kelle, so dass er diesen zentral vor dem Gehäuse ins linke hohe Eck einnetzen konnte.

 

UHC Uster – SV Wiler-Ersigen 3:4 n.V. (2:1, 1:2, 0:0, 0:1)

Buchholz, Uster. – Z: 309. – SR: Sprecher/Schuler. – Tore: 16. Koskinen (Meier) 1:0. 18. Hug (Arnet) 2:0. 19. Carlström (Bürki) 2:1. 23. Persson (Bürki) 2:2. 34. Anderegg 3:2. 38. Persson 3:3. − Strafen: 2 mal 2 Minuten gegen Uster, keine gegen Wiler-Ersigen. – Uster: Kuhn; Renner, Ledergerber; Nivestam, Anderegg; Knüsel, J.-L. Klöti; Meier, Koskinen, Pfister; Y. Klöti, Hug, Fischer; Burkhart, Arnet, Franzen; Brütsch, Günthard, Hänseler, Anis, Karlsson. – 22. Lattenschuss N. Siegenthaler (Wiler-Ersigen). 35. Pfostenschuss Carlström (Wiler-Ersigen). 41. Pfostenschuss Schmid (Wiler-Ersigen). 48. Lattenschuss Ledergerber. 55. Lattenschuss Persici (Wiler-Ersigen). 59. Picariello (Wiler-Ersigen) hält Penalty von Anis. 60. (59:20) Timeout Wiler-Ersigen). 60. (59:57) Timeout Uster. Uster ohne Wilhelmsson (geschont). Kuhn zum Ustermer Best Player gewählt.




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